GOLDENE AUE

ANYA TRIESTRAM

3. September – 20. November

Ausstellungseröffnung: Freitag, 2. September 2016, 19 Uhr

Triestram

„Inhaltlich beziehe ich mich auf Motive aus dem Wald, kombiniere sie mit gefundenen Formen und wiederhole und spiegele sie, um mein ganz persönliches Gefühl darüber zu äußern. Die Bilder sind teils abstrakt, teils figürlich oder erzählerisch, gehen aber nicht ins Detail und versuchen auch nichts zu verrätseln. Sie sind poetische Variationen einer surrealen Welt zwischen Natur und Ornament.“
(Anya Triestram, 2016)

In der achten Ausstellung der Reihe Junge zeitgenössische Kunst aus Sachsen im Museum Gunzenhauser präsentieren die Kunstsammlungen Chemnitz vom 3. September bis zum 
20. November Werke von Anya Triestram aus den Jahren 2014 bis 2016. Zu sehen sind Linolschnitte, Arbeiten auf englischem Schabkarton, großformatige Pastelle und Plastiken aus Holz.

Der Titel Goldene Aue verweist auf das Thema Landschaft. Triestrams zwischen Natur und Abstraktion schwankende Werke bilden Natur jedoch nicht direkt ab. Die Künstlerin spielt vielmehr mit vorge-
fundenen Formen, separiert sie aus ihrer natürlichen Umgebung und unterstellt sie einer Analyse. Was entsteht, ist ein Ordnungssystem, in dem Formen zerlegt, neu kombiniert und aufgelöst werden. 

Triestram spielt mit dem Ornamentalen. Sie wiederholt und spiegelt; die natürlichen Formen werden zu geometrischen Mustern. Diese motivischen Reihungen und Wiederholungen verstärkt sie durch die Technik: Mit Kunstharz überzogen werden die Drucke zu Kacheln, die sie in Reihungen und Spiegelungen zu Bildern zusammensetzt.

Nach einem Meisterschülerstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Annette Schröter arbeitet Triestram seit 2015 als künstlerische und technische Leiterin für Holz- und Linolschnitt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

KÜNSTLERGESPRÄCH
mit der Künstlerin Anya Triestram und Kuratorin Anja Richter
Donnerstag, 29. September 2016, 18 Uhr

MUSEUM GUNZENHAUSER
Falkeplatz · 09112 Chemnitz

NOTRATIO – TOMMY REINHARDT

23. September – 23. Oktober · Vernissage 23. September 19 Uhr

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Zeichnungen aus den Schutzräumen einer törichten Realität. Eine Inventur der Bedeutungsvorräte. 

Galerie HINTEN · Augustusburger Str. 102 · 09126 Chemnitz
Do – Fr ab 18 Uhr, Sa – So ab 15 Uhr

VOLKMAR FÖRSTER

BLUTENDES GOLD · Druckgrafik, Installation
19. September – 4. November · Vernissage 19. September 19:30 Uhr

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Einführende Worte: Dietmar Huhn, Schauspieler, Berlin
Musikalische Umrahmung: Manfred Hering (sax), Wurzen 

Chemnitzer Kunstverein LATERNE e.V. · Karl-Liebknecht-Straße 19, 09111 Chemnitz

2+2 – KOZIK + KABISCH + BUCH + DOM

ANDRÉ KOZIK & MARCEL KABISCH + LOTTE BUCH & SARAH DOM

Ausstellungsreihe „2+2“ 

bis 2. Dezember

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Abbildung: Collage, André Kozik

Bilder und Objekte aus Keramik, Holz und Materialmix
Das Ausstellungsformat 2+2 gibt zwei Künstlern des CKB e.V. und zwei befreundeten kreativen Köpfen die Möglichkeit, eine gemeinsame projektorientierte Präsentation zu entwickeln. Konzept von 2+2 ist es, im überregionalen Austausch eine Ausstellung mit teilweise konträren Sichten zu einem Gesamteindruck zu verbinden. 

Öffnungszeiten: Di, Mi, Do 11 – 17 Uhr, Fr 13 – 18 Uhr

Chemnitzer Künstlerbund e.V. · Moritzstraße 19 · 09111 Chemnitz

SCHWARZE SONNE

FRANZISKA OPEL
13. August – 11. September · Vernissage 13. August 19 Uhr

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She said: what is history? – And he said: history is an angel being blown backwards into the future. Ein Engel, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen, und seine Flügel sind aufgespannt.
Franziska Opel versetzt sich in den von Walter Benjamin beschriebenen Angelus Novus. In ihrer Ausstellung wird der Besucher zum Zaungast eines sich vor ihm abspielenden Gedankenkarussells. Ein Raum wie der andere, aufgeladen mit Symbolen und Bedeutungen. backwards into the future 

Galerie HINTEN · Augustusburger Str. 102 · 09126 Chemnitz
Do – Fr ab 18 Uhr, Sa – So ab 15 Uhr

ERGEBNISSE SOMMERAKADEMIE

WERKE DER SOMMERAKADEMIE & ERGEBNISSE
AUS KURSEN KÜNSTLERISCHER BILDUNG

13. – 30. September 

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Gezeigt werden Ergebnisse der Workshop-Teilnehmer aus den Bereichen Fotografie, Druckgrafik, Aktzeichnen, Siebdruck, Malerei, Collage und dem Taschenworkshop. 

Chemnitzer Künstlerbund e.V. · Moritzstraße 19 · 09111 Chemnitz

KONZERT “SOLCHE”

Am 19. August hören wir "SOLCHE" live im Projektraum. Eintritt frei

Im August kann die Ausstellung musicARTWORK zusätzlich jeden Freitag von 13 – 22 Uhr besichtigt werden.

intellektueller, schneller Akustikfolkrock, stiloffener Rhythmus denkwürdige, dichte Texte
fürs Arschwackeln jenseits von doof 

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Chemnitzer Künstlerbund e.V. – Projektraum 
Moritzstraße 19 · 09111 Chemnitz

GRIMMLING. POSITION

Ausstellungseröffnung: Samstag, 16. Juli 2016, 18.15 Uhr

13495282_1057526070968151_3370545591225231987_nDie Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren 15 großformatige Gemälde des Künstlers Hans-Hendrik Grimmling (*1947). Als Protagonist und Widersacher der sogenannten Leipziger Schule setzte er sich sowohl künstlerisch als auch politisch intensiv mit den Handlungsmöglichkeiten in der DDR auseinander, bis er schließlich 1986 nach West-Berlin übersiedelte. Die Chemnitzer Ausstellung skizziert mit Gemälden der frühen neunziger Jahre bis heute Grimmlings kontinuierliche Neupositionierung zu Figuration und Abstraktion – zwei der großen Pole in der Malerei. Das Zusammenspiel der Formen und Motive der Gemälde führt seine Ambitionen im politischen Raum auf der bildästhetischen Ebene fort.

Die künstlerische Arbeit Hans-Hendrik Grimmlings war in den siebziger und achtziger Jahren von zahlreichen Ausstellungs- und Kunstaktionen sowie politischen Initiativen durchzogen. Dabei überschritt Grimmling sowohl in seiner Kunst als auch ausstellungspolitisch von offizieller Seite gesetzte Grenzen. Dieses Motiv der Grenzüberschreitung wird konkret an der Ausstellung „Tangente“ von 1978 deutlich, die von Grimmling gemeinsam mit seinem Freundeskreis entwickelt wurde. Darin forderten und verfolgten die Künstler gezielt einen intermedialen Ansatz. Am Aufgreifen dieses noch jungen Begriffs aus der Kultur- und Medienwissenschaft lässt sich die Relevanz der jungen Leipziger in jener Zeit ablesen. Gleichzeitig steht der Begriff in Grimmlings Œuvre für eine Reflexion der Möglichkeiten und Grenzen des eigenen künstlerischen Mediums: Einerseits konfrontiert mit dem offiziellen Stil der DDR-Ideologie, andererseits getrieben von seinen eigenen Interessen, war die Zeit vor seiner Übersiedelung von einer intensiven Formsuche geprägt.

Das Movens dieser Aushandlung ist dabei auch heute noch fest in Grimmlings Malerei eingeschrieben, welche die große Konstante seines künstlerischen Schaffens darstellt und in der Ausstellung der Kunstsammlungen Chemnitz eine facettenreiche Präsentation findet. In den Gemälden des Künstlers erscheinen immer wieder verknotete Formen, „gordische knoten“, die sich zwischen figurativen Abstraktionen und abstrakten Figurationen bewegen. Ähnlich ambivalent verhalten sich die Titel zum Werk: Sie bezeichnen das Dargestellte jedoch in poetisch metaphorischer Sprache, wodurch dem Betrachter ein Interpretationsspielraum offen bleibt. Dadurch formieren sich auf seinen Gemälden hybride Zeichen, die zugleich lesbares Symbol (Flügel, Fächer, Segel oder Kreuze), gegenständliches Motiv (Hände und Gesichter) und abstrakte Form sind. Die Mehrdeutigkeit, die sich daraus immer wieder ergibt, ist Ausdruck einer existenzialistischen Suche nach individueller Repräsentation, die Abbild und Imagination verbindet.

In Zwenkau bei Leipzig geboren, studierte Hans-Hendrik Grimmling zunächst in Dresden und ab dem zweiten Studienjahr an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (1970–1974) im Umfeld der Leipziger Schule, wie von Bernhard Heisig, Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer. Neben diskursiven Auseinandersetzungen an der Hochschule wurde sein Freundeskreis zunehmend wichtiger. Als Korrektur der offiziellen Ausstellungspolitik planten sie 1977 in Leipzig die Ausstellung „Tangente“ und realisierten 1984 den „1. Leipziger Herbstsalon“. Sein Ideal des autonomen Handelns führte Grimmling in der DDR in eine Sackgasse und zur Übersiedelung in die BRD. Trotz der veränderten Rahmenbedingungen weist Grimmlings Werk in Thematik und Gestus eine deutliche Konstante auf. Seine formalästhetischen Bildfindungen sind von hoher Eindringlichkeit. Als Vorbild kann hinsichtlich seiner Verbundenheit mit dem Schwarz sowie seiner Symbolik Max Beckmann angeführt werden. Auf den Engländer Francis Bacon verweisen Grimmlings Verankerung im Gegenständlichen einerseits und andererseits seine figurativen Entfremdungen.