NEUZUGÄNGE 2024 Schenkungen und Erwerbungen

Die Ausstellung präsentiert die Neuzugänge des vergangenen Jahres.

Gezeigt werden Werke von Felix Bartl, Volker Beyer, Roland Buschmann, Regina Franke, Alfred Hofmann-Stollberg, Sabine Sachs, Peter Schettler, Christiane Schlüssel, Anton Schmidt, Rolf Schubert, Kurt Teubner, Martin Tille, Hugo Paul Türke, Wagener und Wagener, Günter Wentz, Carl-Heinz Westenburger, Bianka Wilckens u.a..

FRAUENFLEISS UND FRAUENGLÜCK

Handarbeitszeug vergangener Zeiten

5. Februar – 27. April · Vernissage 5. Februar 19 Uhr | Einführung: Bernd Köhler 

Die Ausstellung zeigt Teile der Sammlung von Bernd Köhler aus Chemnitz, die sich der erstaunlichen Vielfalt von Nähutensilien vergangener Zeiten widmet. 

Mi 16 – 20 Uhr, Do – So 10 – 16 Uhr

European Realities Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre in Europa

Die Ausstellung widmet sich erstmals den vielfältigen Realismusbewegungen, die in den 1920er und 1930er Jahren nahezu überall in Europa sichtbar sind. Sie erzählt dabei von Armut und Elend, berichtet über den wirtschaftlichen Aufschwung und von kultureller Blüte, von wissenschaftlichem und technischem Fortschritt, von Großstadt und Nachtleben, Emanzipation und Diversität. Noch nie zuvor ist diese Kunstepoche in einem solchen Umfang präsentiert worden.

Die Ausstellung schließt Künstler:innen aus nord-, mittel-, südost-, süd- und westeuropäischen Ländern ein und präsentiert die künstlerischen Netzwerke über die Ländergrenzen hinaus. Sie knüpft dabei an Gustav Friedrich Hartlaubs namensgebende Präsentation der Neuen Sachlichkeit von 1925 an, welche nach Mannheim und Dresden in den heutigen Kunstsammlungen am Theaterplatz in Chemnitz Station machte. European Realities verbindet die lokale Tradition mit gesamteuropäischen realistischen Tendenzen. Der Realismus der 1920er und 1930er Jahre hat nicht nur viele Namen wie etwa Nuovo Realismo, Realismo mágico, Pittura metafisica, Novecento, Neue Sachlichkeit, Neoklassizismus, Magischer Realismus, Neorealisme, Nové realismy u.v.m. seine Wurzeln in verschiedenen Ländern und er besitzt viele Gesichter. Dabei zeigt die Ausstellung mit ca. 300 Werken aus 20 Ländern nicht nur ein europäisches Panorama, sondern auch, wie sich durch Transfer und Migration von Ideen künstlerische Ansätze verbreiten und weiterentwickeln.

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr

UNWRITTEN — Vom Erwachsenwerden

Wie denken wir über die Jugend? Welche Träume, Wünsche, Illusionen, aber auch Turbulenzen und Schwierigkeiten sind mit ihr und dem anschließenden Erwachsenwerden verbunden? In der Ausstellung Unwritten – Vom Erwachsenwerden treffen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Museums Gunzenhauser auf zeitgenössische Positionen. In den vielfältigen Werken von Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Donna Volta Newmen, Theresa Rothe, Josefine Schulz, Johanna Seidel und Theresa Tuffner wird diese aufregende, intensive, aber auch herausfordernde Lebensphase als prägend für unsere Identität, unsere Erinnerungen, aber auch unsere Zukunftsvorstellungen deutlich. Sie betonen Zartheit, Wärme, aber auch Verletzlichkeit. Die Kunstwerke fangen eine gewisse Melancholie ein, sind aber auch von viel Humor und Stärke geprägt. In ihnen finden sich verbindende, generationenübergreifende Erfahrungen, die in Skulpturen, Rauminstallationen, Druckgrafiken, Gemälden und Zeichnungen ihren Ausdruck finden. Themen wie Liebe, Freundschaft, Vorbilder, Empathie und Selbstermächtigung tauchen immer wieder auf, aber auch Traurigkeit und Zerrissenheit. Ein Hauch von jugendlicher Leichtigkeit kommt auf, aber auch die Frage – wann ist man eigentlich erwachsen?

Mit künstlerischen Positionen von Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Donna Volta Newmen, Theresa Rothe, Josefine Schulz, Johanna Seidel und Theresa Tuffner

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr

SCHNEEBERGER GEFLECHT

Kunst kommt von Machen! Angewandte Kunst verbindet dieses Machen mit unser aller Leben, bringt Schönheit in unseren Alltag, gestaltet Beziehungen und Lebensräume. Sie entsteht seit 146 Jahren in den Werkstätten der Schneeberger Fachhochschule für Angewandte Kunst, deren Bestände hier auf die der Kunstsammlungen Chemnitz treffen.

Die Ausstellung Schneeberger Geflecht stellt das (Mit)Machen aus. Studierende der Angewandten Kunst Schneeberg gestalten eine partizipativ erlebbare Werkraum-Ausstellung, angelehnt an das Werkstattprinzip der Hochschule.

Schneeberger Geflecht ist nicht nur als Titel der Ausstellung zu verstehen, sondern auch als Handlungsaufforderung. Aus Naturmaterialien sowie pre- und post-consumer waste wird geflochten, gewebt, genäht und gesponnen. Es entstehen Hocker, Stühle, Taschen, Kleider und vieles mehr. Der Werkraum lädt zum Ausprobieren und Selbermachen ein und fördert aktiv die Kreativität und kulturelle Teilhabe der Besucher:innen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Kunstsammlungen Chemnitz mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg.

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr

GALERIE OBEN UND CLARA MOSCH

Entgegen des offiziellen Kulturbetriebs der DDR entwickelte sich in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) zu Beginn der 1970er Jahre ein Hotspot der
alternativen Kunstszene. Mit der Galerie Oben und der Künstlergruppe Clara Mosch (1977–1982), die gleichzeitig eine Produzentengalerie betrieb, gab es in der Stadt zwei Instanzen, die durch ihr unkonventionelles Ausstellungsprogramm, ihre Aktionen und Veranstaltungen Kunstinteressierte aus dem ganzen Land anzogen. Gleichzeitig dienten diese Orte aber auch als Plattformen für Künstler:innen, die von staatlicher Seite nicht als solche anerkannt wurden. Hier erhielten sie im Rahmen der inoffiziellen Szene ihre teilweise ersten Ausstellungsmöglichkeiten.

Die Ausstellung erzählt anhand von zahlreichen Originaldokumenten, Fotos, Plakaten, Postkarten und Briefen die Geschichte beider Galerien und lässt sie wiederaufleben. Durch monatlich wechselnde Präsentationen werden Künstler:innen vorgestellt, die zwischen 1973 und 1990 in der Galerie präsent waren, sodass ein breites Spektrum künstlerischer Tendenzen dieser Zeit erfahrbar wird. Weiterhin werden die sogenannten »Mittwochsveranstaltungen« der Galerie Oben in Form von Künstler:innengesprächen, Vorträgen,
Lesungen und Filmvorführungen wiederbelebt und laden dazu ein, mit den damaligen Akteur:innen ins Gespräch zu kommen.

Wechselnde Präsentationen mit: Thomas Ranft, Michael Morgner, Núria Quevedo, Gerhard Altenbourg, Hans Brockhage, Carlfriedrich Claus, Dagmar Ranft-Schinke, Lutz Dammbeck, Gregor Torsten Kozik, Klaus Hähner-Springmühl, Erich Wolfgang Hartzsch, Irene Bösch

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr

REFORM OF LIFE & HENRY VAN DE VELDE mittendrin

Als Henry van de Velde 1863 geboren wurde, herrschte in Europa der Stilmix des Historismus vor. Künstler:innen und Industrie hatten kaum Berührungspunkte. Als van de Velde fast ein Jahrhundert später starb, nannte man die Zusammenarbeit von Kunst und Industrie »Produktdesign«. Dazwischen lagen mehrere Generationen von Künstler:innen und Gestalter:innen, die die Dinge des täglichen Lebens in Form und Funktion reformieren wollten – und mitten unter ihnen war Henry van de Velde. Er ließ sich von der Arts and Crafts-Bewegung inspirieren, wurde zu einem wichtigen Vertreter des Jugendstils, legte die Basis für den Werkbund und das Bauhaus, leitete die Kunsthochschule La Cambre in Brüssel und erkannte die Bedeutung der Ulmer Hochschule für Gestaltung.

In Chemnitz schuf Henry van de Velde zwei Villen, einen Tennisclub und mehrere Interieurs. Die Villa Esche beherbergt heute das Henry van de Velde Museum der Kunstsammlungen Chemnitz. Mit über 130 Werken verfügt es über einen wichtigen Teil von van de Veldes Œuvre. Zugleich sammelt die Textil- und Kunstgewerbesammlung seit ihrer Gründung 1898 zeitgenössisches europäisches Kunstgewerbe und Textilien. Ausgehend von Henry van de Veldes Rolle als Künstler, Architekt, Lehrer und Autor stellt die Ausstellung das Geflecht der Visionär:innen, Produzent:innen und Händler:innen zwischen 1880 und 1950 dar, darunter William Morris, Richard Riemerschmid, Marianne Brandt, Otti Berger und Max Bill.

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr

body options. we are airborne — YVON CHABROWSKI

Die Video-Skulpturen der Künstler:in Yvon Chabrowski laden zur Auseinandersetzung mit körperlichen Repräsentationen ein. Chabrowski schafft performative Verhandlungsräume, in denen die Bewegungsmuster, die sich in die Körper einschreiben, die Rollen, die wir in einer Gesellschaft einnehmen, und die Beziehungen, die wir miteinander eingehen können, befragt und in Bewegung gesetzt werden. Die Künstler:in reflektiert in ihren Arbeiten Körper-Bilder.

Für ihre Ausstellung body options. we are airborne. in den Kunstsammlungen Chemnitz erweitert Yvon Chabrowski ihre raumgreifende Video-Skulptur WE HAVE A BODY (2019/2024) um visuelle Elemente, die das unmittelbare Erleben körperlicher Posen verschieben. Schwebend anmutende, lebensgroße Projektionen der fünf Performer:innen Martina Garbelli, Renen Itzhaki, Nasheeka Nedsreal, Jan Rozman und Kareth Schaffer laden Betrachtende dazu ein, in einen performativen Verhandlungsraum einzutreten und selbst zu entscheiden: Werde ich Teil dieser Gruppenkonstellation? Welche Bewegungsmuster erkenne ich wieder?

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr